Nicht zuletzt in Zeiten pandemiebedingter Schließungen von Gedenkstätten und Ausstellungen ist die Bedeutung von und die Nachfrage nach digitalen Informations- und Bildungsangeboten im letzten Jahr noch einmal deutlich gestiegen. Das Online-Angebot der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ergänzen nun zwei neue Apps. Sie erlauben es nicht nur, den Gedenkstättenbesuch vor Ort je nach Interesse und Zeitbudget individuell zu gestalten. Mit ihrem reichhaltigen Informationsangebot eignen sich die beiden Apps auch ideal, um Gedenkstättenbesuche inhaltlich vor- oder nachzubereiten oder sich dem Ort und seiner Geschichte ausschließlich digital und aus der Ferne anzunähern.
Stiftung
Die App „Mittelbau“ zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora beinhaltet zwei Rundgänge durch das Außengelände und die ständige Ausstellung „Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943-1945“. Der Rundgang durch das Außengelände stellt 17 historisch bedeutsame Orte vor (u. a. den Appellplatz, die Hinrichtungsstelle und das Krematorium). Die jeweiligen Stationen bieten grundlegende Informationen, ergänzt um historische Fotos oder Häftlingszeichnungen. Erinnerungsberichte von Überlebenden des KZ Mittelbau-Dora geben Gelegenheit, das Gehörte bei Interesse weiter zu vertiefen. Der Rundgang durch die Ausstellung umfasst 15 Stationen und liefert Hintergrundinformationen zum Aufbau und zur Gliederung der Ausstellung. Anhand ausgewählter Exponate wird die Geschichte des Lagers in ihren relevanten Zusammenhängen vorgestellt.
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Screenshots der App-Ansichten
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Die beiden Apps „Buchenwald“ und „Mittelbau“ können im Apple App Store und bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden. Zudem können in den Besucherinformationen der beiden Gedenkstätten gegen Gebühr Geräte mit den aufgespielten Apps für die Nutzung vor Ort ausgeliehen werden.
Verfügbar ist die App der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch, die der Gedenkstätte Buchenwald auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch, Russisch und in deutscher Gebärdensprache.
Die App „Buchenwald“ zur Gedenkstätte Buchenwald umfasst ebenfalls zwei Rundgänge. Der Rundgang durch das Außengelände umfasst 29 Stationen, in denen Informationen zur Geschichte der jeweiligen Orte abgerufen werden können (u. a. zum Lagertor, zum Krematorium und zum Kleinen Lager). Eine Vielzahl von Aufnahmen aus dem umfangreichen Fotoarchiv der Gedenkstätte kontrastiert die gegenwärtige Situation mit jener aus der Zeit des Konzentrationslagers. Zusätzlich berichten auch hier ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald über ihre Erfahrungen. Der zweite Rundgang der Buchenwald-App führt durch die 2016 eröffnete Dauerausstellung „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945“. Neben den zentralen Ausstellungstexten beinhaltet er ausführliche Erläuterungen zu zentralen Ausstellungsstücken. Abrufbare „Lebensgeschichten“ veranschaulichen die Schicksale der Häftlinge und lassen die Bandbreite der Verfolgungsgründe erkennen, die zu einer Verschleppung in das Konzentrationslager Buchenwald führen konnte.
Die Apps wurden auf Grundlage eines eigens für die Stiftung entwickelten Content Management Systems (CMS) in Zusammenarbeit mit der itour city guide GmbH technisch umgesetzt. Hiermit wurde die Möglichkeit geschaffen, in der Bildungsarbeit beider Gedenkstätten zukünftig verstärkt multimediale Angebote für einzelne Gruppen als App zur Verfügung zu stellen.