Stiftung

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

Sie halten die erste Ausgabe unseres neuen Geschichtsmagazins in den Händen. Es soll Ihnen einen Einblick in die breiten Aufgabenfelder ermöglichen, mit denen wir uns in der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora im vergangenen Jahr beschäftigt haben. Ganz bewusst soll unser Magazin aber kein klassischer Tätigkeitsbericht sein. Das wäre uns zu dröge, wohl wissend, dass solche Berichte oft schneller im Altpapier landen, als sie ausgepackt wurden. Es entspräche aber auch nicht unserem Verständnis von Gedenkstättenarbeit. Wir wollen zum Nachdenken über die Geschichte und ihre Folgen bis in die Gegenwart anregen, wir wollen das Geschichtsbewusstsein und historisches Urteilsvermögen in der Gesellschaft stärken. Gedenken braucht Wissen, sagen wir immer, und dazu soll auch unser Magazin beitragen, das in Zukunft einmal jährlich erscheinen wird.

 

Porträt Jens-Christian Wagner
Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
©Jens Meyer

Das Magazin soll Schlaglichter und besondere Facetten unserer Arbeit, neue Projekte und Forschungsthemen vorstellen. Zudem sollen innovative Bildungsformate präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Als historisch-politische Intervention soll das Magazin geschichtskulturelle und geschichtspolitische Debatten begleiten und anstoßen. Dazu wird es jedes Jahr einen inhaltlichen Schwerpunkt geben. Im vorliegenden ersten Heft widmen wir uns der „Neuen Rechten“, einem Thema, das angesichts des weltweiten Erstarkens von Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus auch Auswirkungen auf die Gedenkstättenarbeit hat: Die Angriffe von rechts auf unsere Arbeit nehmen zu, denn diejenigen, die den humanen, weltoffenen und liberalen Rechtsstaat überwinden wollen und ideologische, nationale Größe beschwörende Geschichtsbilder propagieren, wissen, dass sie die reflexive Geschichts- und Erinnerungskultur bekämpfen müssen, wenn sie Erfolg haben wollen. Deshalb fordert der Thüringer AfD-Sprecher Björn Höcke eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“; deshalb bezeichnet der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Alexander Gauland die Zeit des Nationalsozialismus als „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte.

 

Solchen Angriffen auf die Gedenkstättenarbeit wollen wir eine wissenschaftlich begründete und ethisch fundierte Kultur der Reflexion und des Diskurses entgegensetzen. Dabei setzen wir nicht nur auf Texte von Mitarbeiter:innen der Stiftung, sondern haben bewusst auch externe Autor:innen und Akteur:innen eingeladen, unser Magazin zu bereichern. Ihre Beiträge sollen Wissen vermitteln, neugierig machen und zur Diskussion anregen.

 

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre und bin gespannt auf Ihre Reaktionen!

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