Stiftung

Boris Timofejewitsch Romantschenko

(20. Januar 1926–18. März 2022)

Schwarz-Weiß-Porträt von Romantschenko

©Peter Hansen

Wir trauern um Boris Romantschenko, Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD) für die Ukraine und ehemaliger Häftling der KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora. Er ist am Freitag, den 18. März 2022, im Krieg in der Ukraine gewaltsam um sein Leben gebracht worden. Nach dem Tod seiner Ehefrau lebte Boris Romantschenko allein in einer Wohnung im achten Stockwerk eines Hauses am Stadtrand von Charkiw, wo er von seiner Enkelin versorgt wurde. Er war zu krank, um sich in einem Keller in Sicherheit bringen zu können. Als eine Bombe das Hochhaus traf, fing seine Wohnung Feuer. Er verbrannte in den Flammen.

Foto von Charkiw in seiner Wohnung, am Tisch sitzend
In seiner Wohnung in Charkiw.
©Maximilian-Kolbe-Werk

Boris Romantschenko wurde am 20. Januar 1926 in Bondari bei Sumy geboren und 1942 nach Dortmund verschleppt, wo er unter Tage Zwangsarbeit leisten musste. Er versuchte zu fliehen, wurde jedoch aufgegriffen und im Januar 1943 in das Konzentrationslager Buchenwald eingewiesen. Weitere Stationen waren Peenemünde, wo er an der V2-Rakete mitbauen musste, und das KZ Mittelbau-Dora. Bei seiner Befreiung im KZ Bergen-Belsen wog er nur 34 Kilogramm. Bis 1950 blieb Boris Romantschenko in der Sowjetischen Besatzungszone, bzw. der DDR, wo er in der Roten Armee Dienst leisten musste. Nach der Rückkehr in seine Heimat studierte er an der Bergbau-Akademie in Charkiw und arbeitete als leitender Ingenieur.

Boris Romantschenko war lange Jahre im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora als Vizepräsident für die Ukraine engagiert. So sprach er auch am 12. April 2015 auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Buchenwald den Schwur von Buchenwald in russischer Sprache: „Наш идеал – построить новый мир мира и свободы.“ („Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und Freiheit ist unser Ideal!)

Romantschenko und andere Überlebende auf dem Appell in Buchenwald, den Schwur vorlesend
Boris Romantschenko auf dem ehemaligen Appellplatz beim Verlesen des Schwurs von Buchenwald, 12.4.2015.
©Michael Reichel

Der entsetzliche Tod von Boris Romantschenko zeigt, wie bedrohlich der Krieg in der Ukraine auch für die KZ-Überlebenden ist. Gemeinsam mit über 30 weiteren Gedenkstätten hat die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ein Hilfsnetzwerk für ehemalige NS-Verfolgte in der Ukraine gegründet. Mit Spendengeldern werden für sie Medikamente und Lebensmittel organisiert. Außerdem soll praktische Hilfe für geflüchtete KZ-Überlebende organisiert werden (Abholung von der ukrainischen Grenze, Hilfe bei der Unterbringung in Deutschland). Mit einer Spende können Sie die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine unterstützen:

 

Spendenkonto bei der Berliner Volksbank

Empfänger: Kontakte-Kontakty IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02

BIC: BEVODEBB

 

KONTAKTE-KOHTAKTbI e. V. verwaltet die Spenden treuhänderisch.

Weitere Informationen unter: https://hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de/


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