Die WIFO GmbH (Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft) war eine Tarnfirma des Deutschen Reiches, die auf Geheiß des Reichswirtschaftsministeriums seit 1935 geheime Vorräte an kriegswichtigen Roh- und Treibstoffen organisierte. In ihrem Auftrag wurde auch die Stollenanlage im Kohnstein als unterirdisches Treibstofflager für die Wehrmacht aufgewältigt und bis 1943 weitestgehend fertiggestellt. In den nördlichen zweiundzwanzig Kammern (Stollen), im Profil rechteckig ausgebrochen, wurden noch vor der Fertigstellung der ganzen Anlage eine große Zahl dieser Fässer mit verschiedenen Inhalten in sogenannten Fassregalen eingestapelt. Eine Nordhäuser Metallbaufirma hatte diese Regale in der Stollenanlage aufgebaut und lieferte auch ähnliche Regalanlagen in die Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Über diese Querverbindung ist wohl auch die frühzeitige Besichtigung der Stollen im Kohnstein Anfang 1943 zustande gekommen, um einen geeigneten Ort für die Untertageverlagerung der Serienproduktion der A4-Rakete (später „V II“) zu finden.
Sicher war es auch eine der ersten Arbeiten der Häftlinge des KZ Dora im Herbst 1943, solche Fässer aus den Stollen im Kohnstein abzutransportieren, um schnell Platz für die Fertigungsanlagen der entstehenden Raketenfabrik im Mittelwerk zu schaffen.