Mittelbau-Dora

Ein Jahr ohne Begegnungen

Unser Verein Jugend für Dora e. V. lebt von Begegnungen. Begegnungen miteinander, mit den Menschen aus der Region Nordhausen und mit den Überlebenden des KZ Mittelbau-Dora. Zum 75. Jahrestag der Befreiung hätten wieder solche Begegnungen stattfinden sollen. Für viele langjährige Mitglieder im Verein ist der Besuch der Überlebenden und ihrer Angehörigen wie ein Treffen mit guten Freunden. Für Andere wäre es eine der letzten Möglichkeiten gewesen, Überlebende persönlich kennenzulernen. Als Verein ist der Jahrestag für uns ein fester Termin, an dem wir häufig eines unserer Projekte durchführen. Wir versuchen dabei in den Austausch mit den Menschen zu kommen, sie zu informieren und mit ihnen zu diskutieren, damit aus dem Appell des „Nie wieder!“ innere Haltungen werden und Handlungen daraus erwachsen.

Foto der Vereinsmitglieder

©www.jugend-fuer-dora.de

All dies war mitten im Lockdown nicht möglich. Kein Vereinstreffen, kein Zusammenkommen mit den Überlebenden, kein Projekt mit den Menschen und auch kein gemeinsames Gedenken vor Ort in der Region Nordhausen. Stattdessen entwickelte sich sehr schnell die Idee, dass wir versuchen wollten, unsere Gedanken und Anliegen in anderer Form mitzuteilen. Daraus ist ein Video entstanden, welches mit Bildern von vergangenen Jahrestagen und Texten von Vereinsmitgliedern einen Eindruck vermittelt, was die Jahrestage der Befreiung für uns bedeuten. Übersetzt in mehrere Sprachen sendeten wir es auch an die Überlebenden und ihre Angehörigen. Dadurch entstand ein kleiner Austausch, der zwar keine Begegnungen ersetzen kann, jedoch den Jahrestag kurzzeitig in den Fokus rückte. Das entstandene Video kann unter www.jugend-fuer-dora.de angesehen werden.

Filmausschnitt: eine Frau, zwei Männer (Vereinsmitglieder:innen)
Ausschnitte aus dem Filmprojekt von Jugend für Dora anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung
©www.jugend-fuer-dora.de

Allgemein gesehen war 2020 ein herausforderndes Jahr für den Verein und unser Vereinsleben, allein aufgrund der größtenteils geltenden Kontaktbeschränkungen. Da unsere Mitglieder über ganz Deutschland verstreut leben, war ein reales Zusammenkommen nicht möglich. Über E-Mail und Videotelefonate halten wir Kontakt, aber es fällt schwer, in diesen Formaten über das Organisatorische hinaus in den persönlichen Austausch zu kommen. Die Begegnungen abseits der Tagesordnung, die diese Treffen sonst so ausgezeichnet haben und für jeden von uns von ganz besonderem Wert sind, lassen sich darüber nicht ersetzen. Das Entwickeln und Diskutieren neuer Ideen und Projekte war auf diesem Weg für uns ungewohnt.

Gleichwohl begleiten wir aufmerksam die neue Gestaltung des Gedenkortes in Ellrich-Juliushütte und den Aufbau eines Gedenkweges entlang der Helmetalbahn. Daneben bemühen wir uns um die Wiederaufstellung unserer Informationstafel zum KZ Ellrich-Bürgergarten, welche zuletzt einer Baustelle weichen musste. Außerdem gibt es erste Ideen, den Ellricher Stadtteil Sülzhayn als Erholungs- und Sterbeort im Kontext der Befreiung und des Gedenkens in einem nächsten Projekt zu thematisieren. 2021 wird zeigen, welche Möglichkeiten und Pläne sich, auch in Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, an diesen Orten ergeben und realisieren lassen.

Jugend für Dora e. V.


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