Liebe Leserin, lieber Leser,
am 7. Oktober ermordeten Hamas-Terroristen in Israel über 1.200 Jüdinnen und Juden und verschleppten mehr als 200 Menschen als Geiseln in den Gaza-Streifen. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo in Deutschland Menschen lauthals mit antisemitischen Parolen durch die Straßen ziehen, den Hamas-Terror relativieren oder sogar bejubeln und Israels Gegenwehr gegen den Hamas-Angriff mit NS-Methoden gleichsetzen. Bei weitem befinden sich unter den antisemitisch Protestierenden nicht nur Menschen mit arabischem oder muslimischem Hintergrund, sondern auch viele weiße Deutsche, die sich als Linke bezeichnen, geradezu inflationär von einem „Genozid“ in Gaza sprechen und von denen Parolen wie „Free Palestine from German Guilt“ zu hören sind – eine linke Variante des „Schuldkult“-Narrativs, mit dem extrem Rechte u. a. aus der AfD die Erinnerungskultur und die Arbeit der Gedenkstätten diskreditieren.