Buchenwald Memorial Mittelbau-Dora Memorial Museum Zwangsarbeit im NS

Der Einmarsch der Reichswehr in Thüringen 1923 und seine Nachwirkungen

07.11.2023, 19:00 PM‒21:00 PM

Lecture and discussion

Festsaal im Rathaus, Weimar

Vortrag mit anschließender Diskussion, Dienstag, 7. November 2023, 18.00 Uhr, im Festsaal im Rathaus, Markt 1, Weimar

Im Oktober 1923 trat die KPD einer SPD-Regierung in Thüringen bei. Die Reichsregierung unter Gustav Stresemann bewertete das linke Regierungsbündnis in Thüringen als Bedrohung der Verfassung. Da deshalb eine Reichsexekution drohte, verließen die Kommunisten die Regierung im November 1923 wieder. Unabhängig davon besetzte die Reichswehr auf Befehl der Reichsregierung Thüringen ab dem 6. November militärisch.
Die militärische Besatzung war wesentlicher Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung der NSDAP in Thüringen und in der Weimarer Republik: Um eine erneute Linksregierung in Thüringen bei den Neuwahlen 1924 zu verhindern, war ein Wahlbündnis der bürgerlichen Parteien auf die Tolerierung des völkisch-nationalen Lagers angewiesen. Eine wichtige Forderung für die Tolerierung war, das Verbot der NSDAP aufzuheben, was der Partei ermöglichte sich reichsweit neu zu organisieren. Bei der Landtagswahl 1929 in Thüringen erhielt die NSDAP bereits sechs von 53 Sitzen und beteiligte sich 1930/31 mit der Übernahme des Innen- und Volksbildungsministeriums erstmals an einer Landesregierung. Bei der Wahl zum Thüringer Landtag 1932 wurde die NSDAP stärkste Partei und es kam zu einer vorgezogenen Machtübernahme der Nationalsozialisten in Thüringen.
Aus Anlass des 100. Jahrestags des Einmarsches der Reichswehr in Thüringen werden die Ereignisse im Herbst 1923 und ihre Nachgeschichte in den Blick genommen und auch unter der Perspektive der historisch-politischen Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus besprochen.

 

Steffen Kachel ist Historiker mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Thüringer Arbeiterbewegung. Er promovierte an der Universität Erfurt mit der Arbeit „Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949“.


Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie Professor für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.


Eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der vhs Weimar


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