Gemeinsames Gedenken für die Auschwitz- und Buchenwaldüberlebende Éva Fahidi-Pusztai
am Donnerstag, den 14. September um 18 Uhr.
Nicht einmal 2 Wochen nach dem Tod von László Vasile Nussbaum ist gestern auch Éva Fahidi-Pusztai – 97-jährig - von uns gegangen.
Éva Fahidi-Pusztai wurde mit 18 Jahren in das KZ Auschwitz deportiert und verlor dort ihre gesamte Familie. Mitte August 1944 wird sie mit 999 weiteren ungarischen Jüdinnen zur Zwangsarbeit in ein Außenlager des KZ Buchenwald transportiert. In Münchmühle bei Allendorf muss sie in der Granatenproduktion arbeiten. Sie übersteht die Grauen des Naziregimes und geht nach Ungarn zurück. Seit vielen Jahren erzählt sie ihre Geschichte, tanzte sie auch und hatte zwei Bücher über ihr Leben vor und nach 1945 geschrieben.
Die Zeit in Weimar steht für einen Moment still. Éva Fahidi-Pusztai hat viele Jahrzehnte für Menschenliebe und gegen den Hass in der Welt gesprochen. Éva war klug, herzenswarm und hat die Menschen mit Witz, Charme und ihrer ganz eigenen Eleganz in ihren Bann gezogen. Sie, die als Kind immer Tänzerin werden wollte, hat sich diesen Traum mit über 90 Jahren noch erfüllt und das eindrückliche Tanztheater Stück „Sea Lavender“ hat keinen Besucher unberührt nachhause gehen lassen.
Wir alle sind Éva Fahidi-Pustzai unendlich dankbar für die vielen Gesprächsrunden, die sie im Namen der Erinnerung und des Dialogs absolviert hat. Bis zuletzt. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und wünschen uns, dass die „unsterbliche“ Éva und ihr unermüdliches Wirken nie vergessen werden und auch in Zukunft das Gedenken am Leben halten.
Die ACHAVA Festspiele Thüringen laden mit dem IKBD, Naftali Fürst und Agnés Triebel, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, der Stadt Weimar, der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und dem Erinnerungsort Topf & Söhne zum gemeinsamen Gedenken an die Buchenwald-Überlebende und Weimarer Ehrenbürgerin Éva Fahidi-Pusztai ein.
Naftali Fürst (Präsident IKBD) aus Israel, Eva Stocker (Holocaustüberlebende und Freundin von Éva Fahidi-Pusztai) aus Ungarn und Prof. Dr. Reinhard Schramm (Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen) werden Videobotschaften beitragen.
