Buchenwald Memorial Mittelbau-Dora Memorial Museum Zwangsarbeit im NS

Boris Romantschenko getötet

Trauer um einen Freund

Mit Entsetzen müssen wir vom gewaltsamen Tod von Boris Romantschenko im Krieg in der Ukraine berichten. Der ehemalige Buchenwaldhäftling und Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos für die Ukraine (IKBD) ist am Freitag in Charkiw umgekommen. Ein Geschoss traf das mehrstöckige Gebäude, in dem er wohnte. Seine Wohnung brannte aus.

21.03.2022

Several older men are standing in front of a crowd of people holding up flags. One has a piece of paper in his hand and is talking. One wears a uniform with insignia, one has a red angle and a number on his jacket.
Boris Romantschenko on the former roll call square reading the oath of Buchenwald, April 12, 2015: Photo: Michael Reichel. ©Buchenwald Memorial

Boris Romantschenko wurde am 20. Januar 1926 in Bondari bei Sumy geboren und 1942 nach Dortmund verschleppt, wo er unter Tage Zwangsarbeit leisten musste. Er versuchte zu fliehen, wurde jedoch aufgegriffen und im Januar 1943 in das Konzentrationslager Buchenwald eingewiesen. Weitere Stationen waren Peenemünde, wo er an der V2-Rakete mitbauen musste, das KZ Mittelbau-Dora und das KZ Bergen-Belsen.

Boris Romantschenko war lange Jahre im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora als Vizepräsident für die Ukraine engagiert. So sprach er auch am 12. April 2015 auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Buchenwald den Schwur von Buchenwald in russischer Sprache: „Наш идеал — построить новый мир мира и свободы.“ („Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und Freiheit ist unser Ideal!")

Wir trauern um einen engen Freund. Seinem Sohn und seiner Enkelin, die uns die traurige Nachricht übermittelte, wünschen wir viel Kraft in diesen schweren Zeiten.

Der entsetzliche Tod von Boris Romantschenko zeigt, wie bedrohlich der Krieg in der Ukraine auch für die KZ-Überlebenden ist. Gemeinsam mit 30 weiteren Gedenkstätten hat die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ein Hilfsnetzwerk für ehemalige NS-Verfolgte in der Ukraine gegründet. Mit Spendengeldern sollen Medikamente und Lebensmittel organisiert werden. Außerdem soll praktische Hilfe für geflüchtete KZ-Überlebende organisiert werden (Abholung von der ukrainischen Grenze, Hilfe bei der Unterbringung in Deutschland).

Mit einer Spende können Sie die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine unterstützen:

Spendenkonto bei der Berliner Volksbank
Empfänger: Kontakte-Kontakty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 962002
BIC: BEVODEBB

Weitere Informationen erhalten Sie unter: hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de


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