
(Arolsen Archives)
Kurt Lieberwirth wird 1894 in Chemnitz geboren. Im Ersten Weltkrieg dient er als Soldat und wird schwer verletzt. Nach dem Krieg ist er Industriearbeiter. Anfang der 1920er Jahre heiratet er. Das Paar bekommt einen Sohn, lässt sich bald aber wieder scheiden.
Zwischen 1923 und 1934 wird Kurt Lieberwirth viermal wegen sexueller Übergriffe gegenüber Minderjährigen verurteilt. Nach Verbüßung der letzten Haftstrafe überstellt ihn die Kriminalpolizei als Vorbeugungshäftling in das KZ Sachsenburg. Von dort wird er im August 1937 in das KZ Buchenwald gebracht. Dort gehört er zu den ersten Häftlingen, die das Lager
errichten müssen.

Lagerarzt Werner Kichert berief sich bei der Verfügung zur Kastration auf das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von Juli 1933.
(Arolsen Archives)
Anfang Mai 1938 wird Kurt Lieberwirth auf Veranlassung des SS-Lagerarztes kastriert, seine Hoden
werden entfernt. Im November 1938 überstellt ihn die SS in das KZ Flossenbürg in der Oberpfalz. Von dort wird er im Juli 1939 in seine Heimatstadt Chemnitz entlassen. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

Zwei Monate später wurde Kurt Lieberwirth aus dem KZ Flossenbürg entlassen.
(Arolsen Archives)