Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

Im Bann des Bösen. Ilse Koch - eine deutsche Gesellschafts-Geschichte

23.03.2024, 19:00‒21:00 Uhr

Lesung

Stadtmuseum Weimar

Foto der Angeklagten Ilse Koch (22.09.1906 in Dresden - 02.09.1967 in Aichach), Frau des ehemaligen Buchenwalder Lagerkommandanten Karl Koch, im Dachauer Buchenwald-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt; 1948 in 4 Jahre Haft umgewandelt; 1949 erneute Anklage vor dem bayerischen Staatsgerichtshof wegen "Mordes und Mißhandlung von deutschen Häftlingen"; 1951 Verurteilung zu lebenslanger Haft; September 1967 Selbstmord im Frauengefängnis Aichach.
Ilse Koch im Gerichtssaal des Buchenwald-Prozesses in Dachau, 16. April 1947. Foto: John Chambers, Signal Corps der U. S. Army

Buchvorstellung und Gespräch mit der Autorin Alexandra Przyrembel, am  Samstag, 23. März 2024, 18 Uhr, im Stadtmuseum Weimar

Moderation: Rikola-Gunnar Lüttgenau

Als „Hexe von Buchenwald“ und „meistgehasste Frau der Welt“ betitelt: 1932 tritt Ilse Koch der NSDAP bei, 1936 heiratet sie den späteren Buchenwald-Kommandanten Karl Koch, nach Kriegsende folgen gerichtliche Verfahren gegen sie, die in eine lebenslange Haft münden. Ilse Koch gilt bis heute als eine der umstrittensten Persönlichkeiten des Nationalsozialismus und fasziniert seit jeher in ihrer medialen Darstellung als „Sonderfall“ der deutschen Geschichte. In ihrem Buch löst sich Alexandra Przyrembel von dieser Konstruktion und ordnet die Figur Ilse Koch auf Grundlage von archivarischem Material kritisch in die unterschiedlichen Phasen der deutschen Geschichte ein. Die Autorin verwebt Einzelfall- und Gesellschaftsanalyse miteinander, stellt Fragen nach der Rolle der Frauen in der nationalsozialistischen Ordnung, nach den Verarbeitungsstrategien in Nachkriegsdeutschland und den Vereinigten Staaten und zeigt, wie die Skandalisierung einer Figur den Diskurs über das mörderische NS-System überlagert und somit zu einer Entlastung der deutschen Gesellschaft führt.

(Die Historikerin Alexandra Przyrembel ist Professorin für die Geschichte der Europäischen Moderne an der Fernuniversität in Hagen. „Im Bann des Bösen“ liegt seit Frühjahr dieses Jahres im S. Fischer Verlag vor. Sie lehrt und forscht zur (transnationalen) Geschichte Europas und veröffentliche bereits zum nationalsozialistischen Antisemitismus. Gegenwärtig schreibt sie an einer (Global-)Geschichte des Vermögens um 1900.)

Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Buchenwald und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.


var _paq = window._paq = window._paq || []; /* tracker methods like "setCustomDimension" should be called before "trackPageView" */ _paq.push(['trackPageView']); _paq.push(['enableLinkTracking']); (function() { var u="https://matomo.buchenwald.de/"; _paq.push(['setTrackerUrl', u+'matomo.php']); _paq.push(['setSiteId', '21']); var d=document, g=d.createElement('script'), s=d.getElementsByTagName('script')[0]; g.async=true; g.src=u+'matomo.js'; s.parentNode.insertBefore(g,s); })();