Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

Verschwindende Wand – mit Botschaften, die bleiben

Interaktive Kunstinstallation am 9. und 10. November 2021 in Dresden anlässlich des 83. Jahrestages des antijüdischen Pogroms vom November 1938

Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust anlässlich des 83. Jahrestages des antijüdischen Pogroms vom 9./10. November 1938. Eine interaktive Kunstinstallation mit Zitaten von Überlebenden der Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora und deren Außenlager.

04.11.2021

Das Foto zeigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor der Kunstinstallation „Verschwindende Wand“, eine ca. zwei Meter hohe und fünf Meter breite Holzwand, deren Inneres sich aus Holzklötzchen zusammensetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender am 11. April 2021 in Weimar. Foto: Darko Velazquez. ©Gedenkstätte Buchenwald

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten Synagogen in ganz Deutschland. Unzählige jüdische Geschäfte und Gotteshäuser wurden gebrandschatzt und geplündert, viele Menschen verhaftet, misshandelt und getötet.

Auch in Dresden waren die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge am Hasenberg Opfer von Übergriffen und Zerstörungen. Wie an vielen Orten Deutschlands steuerte das NS-Regime diese Pogromnacht zentral, in Dresden direkt vom Dresdner Rathaus aus. In der Folge wurden 151 jüdische Männer aus Dresden in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt.

83 Jahre später laden die Landeshauptstadt Dresden, das Goethe-Institut und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora an die Goldene Pforte des Neuen Rathauses in Dresden ein. Mit der Eröffnung der Kunstinstallation Verschwindende Wand am 09. November 2021 um 10.00 Uhr soll an die Opfer des Holocaust und der nationalsozialistischen Verbrechen erinnert werden.

Herr Oberbürgermeister der Stadt Dresden Dirk Hilbert wird die Gedenkveranstaltung eröffnen, gefolgt von Redebeiträgen von Frau Dr. Nora Goldenbogen – Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, Herrn Johannes Ebert – Generalsekretär Goethe-Institut und Herrn Prof. Dr. Jens-Christian Wagner – Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

6.000 Klötzchen tragen Botschaften von knapp 100 Überlebenden der Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora und deren Außenlager. Das Konzentrationslager Buchenwald unterhielt insgesamt 139 Außenlager, viele davon auch im heutigen Sachsen, wie in Torgau, Leipzig oder Markkleeberg. Die Zitatklötzchen sind beweglich in einer Plexiglaskonstruktion als Wand zusammengefügt und machen die Botschaften der Überlebenden sichtbar.

 

Besucher:innen der Installation sind herzlich eingeladen, sich dieser Worte anzunehmen: Sie dürfen Klötzchen herausziehen, Zitate entdecken, lesen und mitnehmen.

Nach und nach soll sich die Wand leeren – sie verschwindet, aber die Botschaften der Überlebenden werden weitergetragen.

 

Diese Adaption der Verschwindenden Wand wurde erstmals in Deutschland am 11.-12. April 2021 anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora auf dem Theaterplatz in Weimar von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit dem Goethe-Institut präsentiert.

Die Installation geht auf eine Idee der russischen Studentin Maria Jablonina zurück und wurde vom Goethe-Institut erstmals 2013 in Moskau zum Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion realisiert. 2015 brachte sie das Goethe-Institut zum deutsch-israelischen Jahr nach Jerusalem, Tel Aviv, Haifa und Beer Sheva. 2020 war die Installation als Teil des offiziellen Kulturprogramms der Bundesregierung zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft in 16 europäischen Städten zu sehen. In diesen vorhergegangenen Stationen trugen die Klötzchen Zitate aus der Hoch- und Popkultur und standen für sprachliche und kulturelle Vielfalt.

 

Am 9. und 10. November 2021 verschwindet die Wand in Dresden. Die Gedanken von knapp 100 Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen werden weitergetragen. Unter ihnen sind bekannte Persönlichkeiten wie Imre Kertész, Stéphane Hessel oder Eugen Kogon, jedoch auch viele, die nicht im öffentlichen Bewusstsein sind. Die Zitate geben Einblick in die persönlichen Erfahrungen der Überlebenden, aber auch in ihre Reflexionen darüber, was der Zivilisationsbruch für das künftige Zusammenleben der Menschen bedeutet. Darum können sie auch als Vermächtnis für zukünftige Generationen gelesen werden.

 

Die Verschwindende Wand wird vom 9.11. bis 10.11.2021 täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr am Rathaus Dresden vor der Goldenen Pforte für alle Besucher:innen zugänglich sein.

Ermöglicht wird das Projekt durch eine Kooperation der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, des Goethe-Instituts und der Landeshauptstadt Dresden.

Mehr Informationen zum Projekt und zu den zitierten Überlebenden auf liberation.buchenwald.de


var _paq = window._paq = window._paq || []; /* tracker methods like "setCustomDimension" should be called before "trackPageView" */ _paq.push(['trackPageView']); _paq.push(['enableLinkTracking']); (function() { var u="https://matomo.buchenwald.de/"; _paq.push(['setTrackerUrl', u+'matomo.php']); _paq.push(['setSiteId', '21']); var d=document, g=d.createElement('script'), s=d.getElementsByTagName('script')[0]; g.async=true; g.src=u+'matomo.js'; s.parentNode.insertBefore(g,s); })();