


Am 27. August 2021 passierte das Fahrerfeld der letztjährigen Deutschland Tour den Ettersberg nahe der Gedenkstätte Buchenwald und die Stadt Weimar. Ursprünglich hatten die Veranstalter des mehrtägigen, internationalen Profi-Radrennens einen Streckenverlauf durch die Gedenkstätte geplant. Nach öffentlicher Kritik, unter anderem seitens der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, wurde der Streckenverlauf geändert. Die Etappe über den Ettersberg war dennoch Anlass, sich kritisch mit der Verflechtung des Radsports mit der Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald auseinanderzusetzen – ein bislang vollkommen unbekanntes Terrain. Es entstanden sechs Schlaglichter, die unter anderem ins Weimar des Jahres 1937, zur Tour des France im Jahre 1921, in das radsportbegeisterte Belgien und auf den Gipfel des Col d’Aubisque in den französischen Pyrenäen führen. Die sechs Stelen der Outdoor-Ausstellung zeigen am Beispiel der Deutschland-Rundfahrt von 1937 zum einen, wie stark der deutsche Radsport in den NS-Staat eingebunden war. Zum anderen würdigen sie Radsportler, die als deutsche Juden verfolgt wurden oder weil sie in Frankreich, Belgien oder anderen Ländern Widerstand gegen die deutschen Besatzer leisteten.