Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

Auf den Spuren von Otto Neururer

30.05.2023, 16:00‒18:00 Uhr

Öffentlicher Themenrundgang

Gedenkstätte Buchenwald

Otto Neururer Buchenwald

Thematischer Rundgang | Beginn 14 Uhr | Treffunkt Informationsgebäude

Am 30. Mai 1940 wurde der österreichische Priester Otto Neuruer im Arrestzellenbau des KZ Buchenwald von der SS ermordet. Aus Anlass seines 83. Todestages führt der Rundgang zu den historischen Stätten in Buchenwald, die mit dem Schicksal von Otto Neururer verknüpft sind.

Anschließend folgt um 16 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz eine Andacht und ein Totengedenken an Otto Neuruer.

Zur Biografie von Otto Neururer:

Otto Neururer wurde als zwölftes Kind des Müllers Alois Neururer und dessen Ehefrau Hildegard im Weiler Piller (Tirol) geboren. Ab 1895 besuchte er das Knabenseminar Vinzentinum in Brixen, später das katholische Priesterseminar, 1907 empfing er seine Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Religionslehrer in Innsbruck. 1932 wurde er Pfarrer in Götzens.

Weil Otto Neururer einer jungen Frau von einer Eheschließung mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, wurde er am 15. Dezember 1938 von der Gestapo verhaftet und am 26. September 1939 in das KZ Buchenwald gebracht.

Auch hier wirkte er als Seelsorger. Im April 1940 kam ein Mithäftling auf ihn zu, der getauft werden wollte. Obwohl religiöse Handlungen im Lager strengstens verboten waren, begannen Otto Neururer und sein österreichischer Mitbruder Matthias Spanlang den Glaubensunterricht. Als dies bekannt wurde, hängte Martin Sommer, der Aufseher des Arrestzellenbaus, Otto Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, bis nach 34 qualvollen Stunden sein Tod eintrat. Als offizielle Todesursache gab die SS "akute Herzschwäche" an. Vier Tage später meldete sie beim Abendappell auch den Tod von Matthias Spanlang.

Die Leiche von Otto Neururer wurde im Krematorium Weimar verbrannt und seine Urne postalisch nach Innsbruck geschickt. Die Trauerfeier am 30. Juni 1940 in Götzens geschah unter großer Teilnahme von Laien und Priestern.

Aufgrund seines „erwiesenen Martyriums“ wurde Otto Neururer - nach einem 15-jährigen Seligsprechungsprozess - von Papst Johannes Paul II. 1996 in Rom seliggesprochen

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Katholischen Pfarrei Herz Jesu Weimar


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