Der 27. Januar 2024, der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, ist in Thüringen dieses Jahr erstmals all den Zwangsarbeiter:innen gewidmet, die während des Zweiten Weltkriegs aus ganz Europa für Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten.
Die Präsentation im Thüringer Landtag vom 26. Januar bis zum 5. März 2024 verbindet fotografische Selbstzeugnisse von Zwangsarbeiter:innen mit Inhalten des öffentlichen Gesprächsforums „In Gesellschaft.“, das bereits seit 2021 in Weimar mit Expert:innen über Zwangsarbeit, Ausgrenzung und Rassismus diskutiert. Postkarten, Großflächen oder Türanhänger greifen den Eigensinn der ehemaligen Zwangsarbeiter:innen auf und transportieren ihn in unsere Gegenwart.
Im Rahmen der Gedenkstunde des Thüringer Landtages am 26. Januar 2024 wird die Präsentation erstmals zu sehen sein. In ihr werden bis zum März weitere Podien mit Expert:innen stattfinden.
Die Präsentation wurde im Thüringer Landtag von der Weimarer Künstlerin Anke Heelemann konzipiert und umgesetzt. Sie ist auch ein Ausblick auf das neue Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Es zeigt die Zwangsarbeit als eine Beziehungsgeschichte zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und den Zwangsarbeiter:innen. Damit wird es weit über das eigentliche Thema Zwangsarbeit hinausgreifen. Tatsächlich ist es eine Ausstellung über die rassistische NS-Gesellschaft und wie sie funktionierte.
Die Präsentation im Thüringer Landtag ist bis zum 5. März 2024 von Montag bis Sonntag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr frei zugänglich.
Das Museum eröffnet am 8. Mai 2024 im ehemaligen Gauforum in Weimar.