In den letzten Jahren haben extrem rechte Positionen eine alarmierende Normalisierung erfahren. Wie gefährlich diese Entwicklung ist, zeigen nicht nur die tätlichen Angriffe auf Politiker*innen, die in den letzten Wochen breite Aufmerksamkeit erfahren haben. Auch die Situation von geflüchteten Menschen, von Sinti* und Roma* sowie Jüdinnen und Juden und anderen Gruppen hat sich verschärft. Ihr Alltag ist in vielen Fällen durch akute Bedrohungen geprägt.
Die Angriffe der extremen Rechten auf die Demokratie treffen zudem auch die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen, etwa wenn Björn Höcke als Vorsitzender der Thüringer AfD eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordert. Wir möchten gemeinsam der Frage nachgehen, wie sich die Arbeit der Gedenkstätten vor diesem Hintergrund in den vergangenen Jahren verändert hat und wie sich die Angriffe auf die Erinnerung auf die heute lebenden Nachfahren der damals Verfolgten auswirken.
Außerdem soll es darum gehen, warum eine aktive Erinnerungskultur ein wichtiges Fundament für die Verteidigung der Demokratie heute darstellt.
Podiumsgespräch mit:
- Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
- Renata Conkova, RomnoKher Thüringen
- Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
- Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland
Moderation: Rosa Sondermann, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
Einleitender historischer Vortrag von Sophie-Marie Hohmann, Universität Jena: „Kriminalisierung, Vertreibung und Verfolgung. Sinti*zze und Rom*nja in Thüringen während der Weimarer Republik“
Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland