Lieder von Leo Kok und Max Kowalski anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald am 15. April 2024 um 19.00 Uhr, Notenbank Weimar (Eintritt frei)
Gesang und Konzept: Ingala Fortagne
Klavier: Prof. Dr. Jascha Nemtsov
Dramaturgie und Moderation: Christine Oeser
In Verbindung mit dem Konzentrationslager Buchenwald fanden die jüdischen Komponisten Max Kowalski (1882-1956) und Leo Kok (1893-1992) bisher wenig Beachtung – obwohl die Hafterfahrung maßgeblich die Lebenswege beider beeinflusste. Max Kowalski wurde nach dem Novemberpogrom vom 11. bis 27. November 1938 im KZ Buchenwald gefangen gehalten. Im Jahr darauf konnte er nach London emigrieren, arbeitete als Klavierstimmer, Chorsänger in der Synagoge und machte sich einen Namen als Gesangslehrer und Korrepetitor. Sein Oeuvre umfasst insbesondere etwa 80 Lieder. Leo Kok, während des Zweiten Weltkrieges in der französischen Résistance aktiv, wurde von den deutschen Besatzern gefangen genommen und am 24. Januar 1944 ins KZ Buchenwald deportiert. Seine jüdische Herkunft blieb während der Verhaftung verborgen und Kok wurde als politischer Häftling geführt. Infolge von Folterungen war seine professionelle Karriere als Pianist beendet. Im Lager organisierte und leitete er ein Konzert zur Feier der Befreiung. Über seine Zeit in Buchenwald sprach er einzig mit Erich Maria Remarque, der Koks Erlebnisse in seinem Roman „Der Funke Leben“ verarbeitete.
Eine Liedauswahl von Leo Kok und Max Kowalski wird durch die Sopranistin und Schauspielerin Ingala Fortagne zur Aufführung gebracht, begleitet von dem Pianisten und Experten für die Geschichte der jüdischen Musik Prof. Dr. Jascha Nemtsov. Den Liederabend moderiert die Musikwissenschaftlerin Christine Oeser, die sich im Rahmen ihrer Forschung eingehend mit der Musik im Konzentrationslager Buchenwald befasst.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Buchenwald mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land