Konzert und szenische Rezitation nach dem legendären Roman des Buchenwald-überlebenden Autors
„Diese Nacht hört aber auch gar nicht auf“, sagt der Junge aus Semur zu Gérard, der mit ihm und 118 anderen politischen Häftlingen eingepfercht in einem Viehwaggon steht. Dass das Ziel das KZ Buchenwald ist, wissen sie noch nicht. 17 Jahre nach der Befreiung brach Jorge Semprún (1923–2011) sein Schweigen. Im autobiografischen Roman »Die große Reise« erzählt er seine Geschichte: In Spanien geboren, musste er zu Beginn des Bürgerkriegs ins Pariser Exil fliehen. Unter dem Pseudonym Gérard trat er 1941 der kommunistischen Widerstandsbewegung bei. Zwei Jahre später wurde er von der Gestapo festgenommen. Es begann für ihn eine lange Reise. Die Erinnerungen sind Anlass zur philosophischen und künstlerischen Auseinandersetzung.
Der Roman ist heute aktueller denn je. Weil Jorge Semprún in den schwarz-weißen Farben der Gesellschaft nach Farben sucht. Weil er die Zerbrechlichkeit des Menschlichen anschaut, weil er im Schwarz nach einer Stimme ruft.
In der Uraufführung als Melodram verbinden sich die Stimmen des Schauspiel-Ensembles mit den Tönen des Ensembles klangwerk am bauhaus, um der Großen Reise in klingender Präsenz Raum zu geben. Für ein Erinnern. Für die Kraft der Veränderung.
Musik / Music Ensemble klangwerk am bauhaus
Komposition / Composition Ensemble klangwerk am bauhaus
Mit / With Ensemble klangwerk am bauhaus: Elizaveta Birjukova – Flöte / Flute Claudia Buder – Akkordeon / Accordion Christina Meißner – Violoncello / Cello Klaus Wegener – Klarinette / Clarinet Lutz Großmann, Marcella von Jan, Sabine Schramm, Lys Schubert – Schauspiel / Performance
Produktion / Produktion klangwerk am bauhaus e. V. Koproduktion / Coproduction Kunstfest Weimar 2024