Lebenswege der Kriegskinder aus verbotenen Beziehungen – Geschichten des Überlebens
»Hurenkind«, »Russensau«, »Bastard«: Mit diesen Schimpfworten wuchsen sie auf, die unerwünschten Kinder des Zweiten Weltkriegs und der Besatzungsjahre. Kinder aus Beziehungen zwischen deutschen Frauen und Zwangsarbeitern oder Soldaten der Alliierten. Obwohl offiziell verboten, entstanden diese Kontakte dennoch, ob aus Verzweiflung, Liebe oder Gewalt. Die daraus gezeugten Kinder wurden oft versteckt, verprügelt und beschimpft. Geboren mit einem Stigma: Was richtet das mit einer Kinderseele und dem späteren Erwachsenen-Ich an? Noch Jahrzehnte später suchen viele von ihnen nach der Lücke in ihrem Leben. Manchmal schaffen Zufälle eine neue Realität: ein zerknicktes Foto, ein belauschtes Gespräch oder eine wiederentdeckte Geburtsurkunde.
Die Autorin und Journalistin Monika Dittombée erzählt die Lebensgeschichten dieser Kinder und fragt, wie Traumata geheilt werden können, die selbst Nachfolgegenerationen spüren. Ihr Buch beleuchtet die deutsche Verdrängungskultur und verbindet persönliche Schicksale mit Fragen zu Identität, Scham und Resilienz.
Jack-Peter Kurbjuweit war eines dieser Kinder; über seine Geschichte berichtet Dittombeé in ihrem Buch. 1945 wurde er in einem Flüchtlingslager in Salzgitter geboren. Seine Mutter war aus dem Sudetenland dorthin geflohen. Seinen Vater, ein ehemaliger Zwangsarbeiter aus Griechenland, lernte Jack-Peter erst mehr als 50 Jahre später kennen.
Die Veranstaltung verbindet Buchvorstellung, Lesung sowie Gespräch und Austausch mit unseren beiden Gäst:innen.