Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

The Zone of Interest (mit Christian Friedel)

22.03.2024, 20:00‒23:00 Uhr

Film und Gespräch

Weimar, Lichthaus Kino

Zone of Interest Oscars

Film und Gespräch mit Christian Friedel (Hauptdarsteller)

Moderation: Rikola-Gunnar Lüttgenau

im Lichthaus Kino im Straßenbahndepot, Weimar, am 22. März 2024, 19 Uhr

In seinem neuen Film beleuchtet der Brite Jonathan Glazer das Leben von Rudolf und Hedwig Höß, des Lagerkommandanten von Auschwitz und seiner Familie, in ihrem Bilderbuchheim direkt neben dem Vernichtungslager. Nach seiner Auszeichnung mit der Goldenen Palme in Cannes wurde der unorthodoxe Film inzwischen für fünf Oscars nominiert. (Die Verleihung soll am 10. März 2024 erfolgen.)

Der höchst bemerkenswerte Stil, in dem THE ZONE OF INTEREST gedreht wurde, beschreibt der Regisseur als Folge seines Respekts vor dem Thema: „Ich wollte nicht das Gefühl haben, einen Historienfilm über eine längst vergangene Zeit zu machen, der dann in ein Museum gesteckt wird“, sagt Glazer. „Es geht hier um einen der wohl schlimmsten Zeitabschnitte der Menschheitsgeschichte, aber wir können nicht sagen: ,Das war vor 80 Jahren, das geht uns nichts an, wir sind auf der sicheren Seite, lasst uns das beiseiteschieben! Es wäre falsch, zu glauben, dass uns dieses Thema nicht mehr betrifft. Das tut es eindeutig, und – so beunruhigend das auch sein mag – es wird uns vielleicht immer betreffen. Deshalb wollte ich es aus einem modernen Blickwinkel betrachten.“

Trotz all seiner Aufnahmen von Abschottung ist THE ZONE OF INTEREST letztlich ein radikal offener Film, der sich weigert, die Tür zur Vergangenheit zu schließen: Sie bleibt geöffnet, für immer.

Rudolf Höß wird portraitiert von Christian Friedel („Das weiße Band“, „Elser – Er hätte die Welt verändert“, "Babylon Berlin", geboren in Magdeburg). In der Rolle von Höß‘ Frau Hedwig brilliert Sandra Hüller („Anatomie eines Falls“, „Toni Erdmann“, geboren in Suhl).

Die Dreharbeiten zu THE ZONE OF INTEREST waren davon geprägt, dass der Drehort nicht ein Studio, sondern das ehemalige Lager Auschwitz selbst war. „Ich beschloss, das Konzentrationslager zu besichtigen“, erinnert sich Friedel. „Ich wollte dies vor Drehbeginn tun, als Mensch, als normale Person, als ich selbst. Doch während meines Besuchs hatte ich plötzlich den Eindruck, dass meine Filmfigur die Macht über mich übernahm. Mich beschlich ein äußerst mulmiges Gefühl: ,Das ist mein Schloss, das ist meine Arbeit…‘ Es war seltsam, dies zu tun, aber sehr wichtig.“

USA/Großbritannien/Polen 2023, Länge: 106 Minuten, FSK 12
Eintritt 9,- Euro | 8,- Euro (ermäßigt)
Kartenreservierungen sind möglich: www.lichthaus.info/karten/

Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora

Christian Friedel reist für die Vorführung des Films nach Weimar an. In einem Filmgespräch mit ihm wird er u. a. über die besonderen Entstehungsbedingungen des Films und dessen Hintergründe berichten.

Am nächsten Tag, Samstag, dem 23. März, 13 Uhr, führt in der Gedenkstätte Buchenwald ein Thematischer Rundgang zu verschiedenen Stätten, die das Leben der SS neben dem Lager deutlich werden lassen.

Am nächsten Abend, Samstag, dem 23. März, 18 Uhr, stellt Alexandra Przyrembel ihr Buch Im Bann des Bösen. lse Koch - ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970 im Stadtmuseum Weimar vor.


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