Guy Morand wurde am 2. August 1923 in Hải Phòng im heutigen Vietnam geboren. Nachdem er aus der damaligen Kolonie Indochina ins französische Mutterland zurückgekehrt war, studierte er in Bordeaux. Nach der französischen Kapitulation schloss er sich verschiedenen Résistance-Gruppen an. Am 3. August 1943 wurde er aufgrund seiner Widerstandsaktivitäten verhaftet und gelangte über das Durchgangslager in Compiègne ins KZ Buchenwald, wo er am 29. Januar 1944 eintraf und die Häftlingsnummer 44271 erhielt. Nach einer mehrwöchigen Quarantäne wurde er dem damaligen Buchenwalder Außenlager Dora zugeteilt, das im Oktober 1944 zum eigenständigen KZ Mittelbau wurde.
In der Stollenanlage im Kohnstein musste er Zwangsarbeit in der Produktion der „V2“-Raketen leisten. Als die SS das Lager im April 1945 unter chaotischen Bedingungen zu räumen begann, wurde er per Eisenbahn nach Bergen-Belsen verbracht. Hier erlebte Guy Morand am 15. April 1945 seine Befreiung durch die britische Armee.
Nach dem Krieg kehrte er zunächst nach Indochina zurück und lebte später in Cannes, wo er den Vorsitz des Comité de la Résistance et de la Déportation des Alpes-Maritimes übernahm.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen Tagen bei seiner Familie und seinen Freund:innen.
