Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

Station 3: Gedenkstein für Frauen

Im Herbst 1944 ist das Hauptlager Buchenwald auf dem Ettersberg das Zentrum eines weitverzweigten Lagerkomplexes. Außenlager reichen von Rhein und Ruhr im Westen bis zur Elbe im Osten. In Rüstungsfabriken und auf Baustellen müssen Häftlinge für die deutsche Rüstungsindustrie arbeiten.

Zwei Frauen unterhalten sich mit einem amerikanischen Soldaten in Uniform und Helm.
Überlebende des Frauenaußenlagers in Penig im Gespräch mit einem amerikanischen Soldaten, 17. April 1945. Foto: Samuel Gilbert (U.S. Army Signal Corps).

Seit September 1944 gehören offiziell auch einige Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück zum Konzentrationslager Buchenwald. Im brandenburgischen Schlieben etwa müssen Frauen für den Leipziger Rüstungskonzern Hugo-Schneider AG Schwerstarbeit leisten. Die damals 23-jährige Sinteza Hildegard Reinhardt aus Ravensburg berichtet hierüber:

„Ich bin 1944 mit dem ersten Transport von Auschwitz weggekommen, als arbeitsfähig. Nach Schlieben sind wir gekommen, dort war eine Munitionsfabrik. Wir haben dort die Panzerfaust hergestellt, und dann mussten wir die fertigen Panzerfäuste in die Eisenbahnwagen laden. Es waren dreihundertfünfzig oder dreihundertsechzig Kisten, die in einen Waggon passten. Das war alles schwerste Arbeit, die wir machen mussten. Tagsüber gab es für uns kein Essen, erst abends bekam man etwas zu essen und zu trinken.“[1]

Hildegard Reinhardt überlebt die Zwangsarbeit in den Außenlagern Schlieben und Altenburg. Nach der Befreiung kehrt sie alleine in ihre Heimatstadt zurück – ihre drei kleinen Töchter Natalie, Irmela und Anita hat die SS in Auschwitz-Birkenau verhungern lassen.

An Hildegard Reinhardt und die über 27.000 weiteren Frauen und Mädchen in den Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald erinnert seit 2003 der Gedenkstein am ehemaligen Block 5, damals Sitz der Arbeitsstatistik.

[1] Daniel Strauß (Hg.), … weggekommen. Berichte und Zeugnisse von Sinti, die die NS-Verfolgung überlebt haben, Berlin 2000, S. 60.


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