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Station 5: Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma

Bereits unter den ersten Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald befinden sich einzelne Sinti. Im Zuge von Verhaftungswellen werden 1938 und nach Kriegsbeginn 1939 Hunderte Sinti und Roma auf den Ettersberg verschleppt.

In gestreifte, einheitliche Häftlingskleidung gekleidete Menschen stehen in engen Reihen nebeneinander. Die meisten blicken nach rechts.
Burgenländer Roma auf dem Appellplatz, Herbst 1939. Foto: Erkennungsdienst der SS.

Aus Auschwitz-Birkenau bringt die SS 1944 etwa 1.800 Sinti und Roma nach Buchenwald. Das Hauptlager ist für die meisten von ihnen nur Durchgangsstation. Nach kurzer Zeit schickt die SS sie weiter auf die Baustellen von Dora, Ellrich oder Harzungen. Hier herrschen die härtesten Bedingungen.


Der Sinto Ewald Hanstein aus Berlin, damals 19 Jahre alt, ist einer von ihnen:

„Unser Transport bestand aus ungefähr 1.400 Männern und Frauen, die meisten in meinem Alter, aber auch Zwölfjährige und Ältere – wer eben so noch als arbeitsfähig durchgegangen war. […] Wie alle anderen kam ich zunächst einmal in den Quarantäne-Block. Man wollte feststellen, wer von einer ansteckenden Krankheit befallen war. Ich wusste immer noch nicht, was sie mit mir planten, und so beruhigte mich die Untersuchung etwas. Wenn man uns gleich umbringen wollte, hätte man sich das sparen können. Für eine kurze Zeit jedenfalls schien das Überleben gesichert. Doch würde die Zeit ausreichen, um von den Alliierten befreit zu werden? […] Nach sechs Wochen hieß es wieder: ‚Antreten zum Transport!‘ […] Ich ahnte nicht, dass mir das schlimmste Lager noch bevorstehen sollte.“[1]

200 jugendliche Sinti und Roma schickt die Buchenwalder SS Ende September 1944 zur Ermordung zurück nach Auschwitz-Birkenau. Ihre Namen sind heute auf den Steinen am Gedenkweg Buchenwaldbahn entlang der früheren Bahnstrecke zu lesen. Am ehemaligen Block 14, im Winter 1939/40 Leidensort der Burgenländer Roma, erinnert heute ein Denkmal an die in Buchenwald ermordeten Sinti und Roma.

[1]Ewald Hanstein, Meine hundert Leben. Erinnerungen eines deutschen Sinto, Bremen 2005, S. 62-64.

 


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