Gedenkstätte Buchenwald KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Museum Zwangsarbeit im NS

Wilhelm Güte

Ein Rosa-Winkel-Gefangener
als Funktionshäftling

Wilhelm Güte in Wehrmachtsuniform
Wilhelm Güte in Wehrmachtsuniform, 1938.
(Wehrstammbuch Güte)

Heinrich Wilhelm Güte wird 1916 in Bochum geboren. 1935 wird er wegen des Vorwurfs des sexuellen Kontakts zu einem Mann zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt. 1937 meldet sich Güte zur Wehrmacht und kommt in eine Fallschirmjägereinheit nach Stendal. Im September 1938 wird er erneut festgenommen. Ein Militärgericht verurteilt ihn 1939 wegen Verstoßes gegen § 175 RStGB sowie wegen Betrug und Urkundenfälschung zu zwei Jahren und 9 Monaten Zuchthaus. Die Haft muss er zeitweise im berüchtigten Justizhaftlager Esterwegen verbringen. Nach Verbüßung der Haftstrafe weist ihn die Polizei in das KZ Buchenwald ein. Im Januar 1944 überstellt ihn die SS in das KZ Mittelbau-Dora. Dort gelingt es ihm, einen Posten als Blockältester zu bekommen. Später wird er in das Außenlager Ellrich-Juliushütte überstellt, behält als Mitglied des
Lagerschutzes aber einen privilegierten Funktionsposten. Wilhelm Güte überlebt das KZ und kehrt nach 1945 nach Bochum zurück. Er stirbt 1988 in Köln.

Häftlingspersonalkarte des KZ Buchenwald von Wilhelm Güte
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Häftlingspersonalkarte des KZ Buchenwald von Wilhelm Güte, ausgestellt am 17. April 1942.
Als Haftgrund ist „§ 175“ und neben der Häftlingsnummer 2060 der rosa Winkel mit dem Zusatz „Homos.“ eingetragen. Der Eintrag „Dora“ in roter Schrift verweist auf die Überstellung in das KZ Mittelbau-Dora.
(Arolsen Archives)
Verzeichnis der Blockältesten im Lager Dora
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Verzeichnis der Blockältesten im Lager Dora, undatiert (vermutlich Herbst 1944).
Wilhelm Güte ist als Blockältester in Block 15 aufgeführt. Es liegen keine Berichte darüber vor, wie er sich als Funktionshäftling gegenüber seinen Mitgefangenen verhielt. Güte war der einzige als homosexuell kategorisierte Häftling. Die übrigen Blockältesten waren als politische Häftlinge (Polit.), „Berufsverbrecher“ (BV) oder Sicherungsverwahrte (SV) inhaftiert. Überwiegend handelte es sich um Deutsche und Tschechen. Aufgeführt ist auch ein als „asozial“ (ASR) kategorisierter Pole.
(Arolsen Archives)

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