„Der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Das Leben des Ukrainers Boris Romantschenko, Weimar 2024
Der Ukrainer Boris Romantschenko überlebte als Jugendlicher Zwangsarbeit und KZ-Haft in Buchenwald, Peenemünde, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Nach seiner Befreiung musste er zunächst als sowjetischer Besatzungssoldat in Deutschland bleiben, bevor er 1950 in seine Heimat zurückkehren konnte. Dort beendete er seine Schulausbildung und wurde Ingenieur. In den letzten Jahren seines Lebens engagierte er sich für die Erinnerung an die Opfer des NS-Terrors. Als ukrainischer Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora erneuerte er 2015 in Buchenwald den Schwur seiner Mithäftlinge von 1945, sich für den „Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit“ einzusetzen. Sieben Jahre später, am 18. März 2022, starb er bei einem russischen Angriff auf seine Heimatstadt Charkiw.
Über das beeindruckende Leben von Boris Romantschenko, das derart tragisch endete, haben die Gedenkstätten-Archivarin Anita Ganzenmüller und Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner eine Broschüre mit zahlreichen Fotos und Illustrationen erarbeitet, die sie am Dienstag, dem 2. Juli 2024 um 18 Uhr im Weimarer Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus vorstellen. Grußworte werden Ministerpräsident Bodo Ramelow und Julia Romantschenko, die Enkelin von Boris Romantschenko, die eigens für die Veranstaltung aus Charkiw anreist, halten.
Im Rahmen der Buchvorstellung wird Julia Romantschenko zusammen mit Ministerpräsident Bodo Ramelow eine Gedenktafel für ihren Großvater enthüllen und damit offiziell den neuen Veranstaltungssaal des Museums, der nach Boris Romantschenko benannt sein wird, einweihen.
Anita Ganzenmüller und Jens-Christian Wagner, „Der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Das Leben des Ukrainers Boris Romantschenko, Weimar 2024 (48 S., zahlreiche Illustrationen, ISBN 9783935598354, EUR 5,00)