Etwa 700 Männer wurden im Nationalsozialismus als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora verschleppt. Dort mussten sie zur Kennzeichnung einen rosa Winkel auf ihrer gestreiften Häftlingskleidung tragen. Unter welchen Bedingungen sie im KZ litten und welche Erfahrungen sie auch nach der Befreiung machten, erzählt diese Ausstellung. Im Unterschied zu anderen Verfolgtengruppen wurde den als homosexuell Verfolgten nach 1945 jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer verweigert. Ursache dafür waren Kontinuitäten der Verfolgung, die lange vor 1933 begann und nach 1945 andauerte. Der im Kaiserreich 1871 eingeführte und von den Nationalsozialisten verschärfte Strafrechtsparagraf 175, der männliche Homosexualität unter Strafe stellte, wurde in der Bundesrepublik erst 1968 abgeschwächt und 1994 endgültig abgeschafft. Rechtlich sind queere Menschen in Deutschland heute weitgehend gleichgestellt. Doch können sie frei von Angst vor Gewalt und Ausgrenzung leben?
Texte und Bilder enstammen dem Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung, herausgegeben von Daniel Schuch und Jens-Christian Wagner
Texte: Georg Auerswald, Bruno Lino Brauer, Helene Brouwers, Jennifer Gnädinger, Mirjam Göbel, Lena Hartwig, Jupp Heckelmann, Sophie-Marie Hohmann, Tamy Jodeit, Anna-Antonia Kuhnt, Ma Shiyu, Franziska Mendler, Lisa Marie Meuche, Leonie Naujoks, Simon Niederberger, Marcel Julian Paul, Rike Pietrzeniuk, Caspar Rehlinger, Leyla Charlotte Roebken, Daniel Schuch, Linda Stark, Franka Steller, Jens-Christian Wagner, Anna Weichmann, Amelie Winter
Rechte- und Exponatbeschaffung: Franziska Mendler, Lisa-Marie Oelmayer
Gestaltung: werkraum-media.de
ISBN 978-3-935598-31-6
Eine Zusammenarbeit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und dem Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena